Das Vorstellungsgespräch
1.
Entwicklung eines Kurzprofiles
- Zunächst dreht sich alles um die Frage:"Warum sollten wir uns gerade
für Sie entscheiden?" Dies ist die häufigste Einstiegsfrage, die die
Atmosphäre lockern soll. Berufsanfänger tun sich da meist schwer. Argumente
sind zum Beispiel eine herausragende Schule oder Universität, ein gutes Zeugnis,
Erfahrungen durch Praktika und ein evtl. selbstfinanziertes Studium. Der Bewerber
erhält die Chance, von sich selbst zu erzählen und seine Ideen darzulegen.
Diese Frage sollte jedoch nicht als Small Talk zu verstehen sein.
2.Recherche
- Sammeln Sie möglichst viele Informationen über das Unternehmen,
denn Sie brauchen Hintergrundwissen, um begründen zu können, warum Sie zur
Unternehmenskultur passen. Verschaffen Sie sich Informationen über
Aktivitäten, Erfolg und Unternehmenskultur des zukünftigen
Arbeitgebers.
3. Wortschatzerweiterung
- Besorgen Sie sich ein Fremdwörterduden und einen für sinn- und
sachverwandte Wörter, um ihren Wortschatz zu erweitern. Lernen Sie Wörter
auswendig, die zu ihrer Branche und deren Umfeld passen.
- Verwenden Sie die Fremdwörter jedoch nur, wenn Sie sich absolut sicher sind.
Der Interviewer merkt nämlich schnell, wenn sie mit Fremdwörtern und
Fachbegriffen um sich schmeißen, aber keine Ahnung haben, wovon Sie reden.
1. Selbstdarstellung
- Zu Beginn des Interviews steht meist die Frage über Ihr vorheriges
Leben. Von vielen Interviewern wird diese Frage als Aufwärmphase
gesehen, die das Eis brechen soll. Jedoch kommen viele ins Stottern oder nutzen
solch eine Frage, um Small Talk zu betreiben. Jedoch handelt es sich um eine
durchaus ernst zu nehmende Frage, die bei falscher Beantwortung zu einem schnellen
Ende des Gesprächs führen kann. Daher müssen Sie vorbereitet sein,
über Ihre Fähigkeiten, Ziele, Erwartungen und Ihren beruflichen
Hintergrund zu erzählen. Des Weiteren sollten Sie Intelligenz, Enthusiasmus,
Verantwortungs- und Zielbewusstsein zeigen.
- Der Interviewer möchte bei der Beantwortung der Frage Stich- bzw.
Schlüsselwörter hören, damit er einen roten Faden spinnen
kann und mit dem unbekannten Bewerber ins Gespräch kommt. Sie sollten Ihre
Talente, Fähigkeiten und schulischen Erfahrungen in logischer
Reihenfolge darstellen. Am Besten Sie beginnen mit einer Einleitung, dann
erzählen Sie über Fähigkeiten, die für die aversierte Stelle
verlangt werden und über ihre diesbezüglichen bisherigen Erfolge. Sie
sollten aufzeigen, wie diese Fähigkeiten und Fertigkeiten in der
angestrebten Stelle umgesetzt werden können und den Nutzen, den Sie für
den neuen Arbeitgeber einbringen. Jedoch sollten Sie Ihre Antwort auf zwei bis drei
Minuten beschränken.
- Wenn Sie sich auf eine Eröffnungsfrage vorbereitet haben, dann tragen Sie
Ihren Lebenslauf flüssig und frei vor. Vermeiden Sie alles komplett
auswendig zu lernen, denn dann besteht die Gefahr, dass Sie nicht spontan,
seriös und ernst klingen.
- Während des Gesprächs sollten Sie sich immer positiv
darstellen. Sie kennen und können viel. Was Sie noch nicht können,
dass wollen Sie gerne dazu lernen. So formulieren Sie ihre Sätze erfolgreich:
"Ich bin zuverlässig. Ich arbeite hart und erschlossen. Ich kenne diese
Metier."
- Reden Sie einfach drauf los bei der Beantwortung der Frage des Interviewers und
fragen Sie nicht nach, denn dies spiegelt Ihre Unsicherheit wieder und zeigt
Ihre Abhängigkeit, die Jobchancen sinken rapide.
Spezielle Fragen
1. Persönlichkeitsanalyse
Viele Interviewer sehen sich als Hobbypsychologen. Sie arbeiten mit Techniken der
Persönlichkeitspsychologie, dass heisst, sie setzen gezielte Fragen ein, um Ihre
Persönlichkeit zu analysieren. Hier sind einige Beispiele:
Haben Sie WG-erfahrung?
- Antworten Sie mit Ja, outet sich diese Frage als teamfähig. Bei einem
Nein, würde der Interviewer Sie eher für einen Einzelgänger
halten
Kommen Sie mit der Zeit gut zurecht?
- Hier geht es um die Fähigkeit seine Zeit sorgsam und sinnvoll einzuteilen.
Der Arbeitgeber erwartet eine genaue Kalkulation, Durchführung und
pünktliche Abgabe des Projekts.
2. Zusammenfassung
- Bleiben Sie ehrlich. Auch wenn es schlimm ist, sollten Sie immer ehrlich
bleiben, denn ein Lügengebilde können Sie nicht lange aufrecht erhalten.
Spätestens beim dritten oder vierten Detail verstricken Sie sich.
- Wälen Sie Ihre Worte sorgfältig. Bleiben Sie nahe an der Frage
des Interviewers und schweifen Sie nicht ab, denn Sie müssen diese
beantworten.
- Versuchen Sie das Thema zu wechseln. Sollte der Interviewer zu
tief in Ihre Privatsphäre eindringen, versuchen Sie das Thema zu wechseln.
Mögliche Redewendung: "Das was Sie hier fragen mag ja berechtigt sein.
Grundsätzlich sollten wir aber folgendes klären..."
- Unerlaubte Fragen beantworten Sie mit einem Lächeln oder sagen dem
Interviewer, dass es sich um eine unstatthafte Frage handelt: "Sie wissen doch,
dass ich auf diese Frage nicht antworten muss?" Warten Sie die Reaktion Ihres
Gegenüber ab.
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© Julia Sachau
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