Max-Planck-Schule Kiel
Interneteinsatz im Unterricht

Einstellungstests

Inhaltsverzeichnis


Einführung

Nach etlichen Bewerbungen und langem Warten füllt sich der heimische Briefkasten doch noch: Mit vielen Absagen und hin und wieder auch mit... Einladungen zum Einstellungstest.

Wenn Du eine solche Einladung in der Hand hältst, ist eine wichtige Hürde schon genommen: Aus der Flut von Berwerbern bist Du mit Deiner Mappe positiv herausgefallen. Allerdings schein es so zu sein, dass nicht nur Du allein eine gute Bewerbung hingelegt hast. Der Personalchef hat offensichtlich die Qual der Wahl und muss aus einer ganzen Gruppe von "guten" Kandidaten den "richtigen" herauspicken.

Damit Du dich auf einen solchen Einstellungstest vorbereiten kannst, muss zunächst die Frage geklärt werden: Welche Arten von Tests gibt es?

  • Tests, die die schulischen Leistungen wie auch die Allgemeinbildung prüfen
  • Leistungstests, die bestimmte Kenntnisse und Fähigkeiten prüfen (so genannte Intelligenztests)
  • Psychologische Tests (so genannte Persönlichkeitstests).

Wie der Name schon sagt, zielen psychologische Tests auf Deine Psyche ab: Man möchte sich einen Eindruck von Deiner Persönlichkeit und Deinem Charakter verschaffen. Die Prüfer wollen erkennen, ob Du für den Beruf geeignet bist und ob Du ins Unternehmen bzw. ins Team paßt.

Mit den beiden ersten Test-Arten, will man bestimmte Kenntnisse und Fähigkeiten prüfen. Die Unternehmen erfahren durch diese Verfahren außerdem, wie geschickt, stressempfindlich, belastbar, konzentrationsfähig Du bist und wie Du Deine Intelligenz einsetzt. In den Leistungstests geht es auch um Dein Schulwissen: Man prüft mit speziellen Fragen Deine Kenntnisse je nach Ausbildungsberuf in Fächern wie Deutsch, Mathematik, Chemie und Physik, denn einiges davon wirst Du in Deinem späteren Beruf benötigen. Spezielle Tests untersuchen außerdem Deine Allgemeinbildung in Bereichen wie Wirtschaft, Politik, Geographie, Geschichte und Kultur.

2. Welche Arten von Einstellungstests gibt es?


Allgemeinwissenstest

Mit Fragen aus den Bereichen "Wirtschaft" und "Politik" will man Dein Grundwissen testen, aber auch erkennen, ob Du Dich für aktuelle Fragen interessierst. Üblich sind u.a. Fragen zu Wirtschaftsformen und Wirtschaftspolitik, zu Unternehmensformen und den Tarifparteien. Fragen aus den Bereichen Chemie, Physik, Biologie, Technik werden überwiegend Bewerbern gewerblicher/ technischer Berufe gestellt. Sie tauchen aber auch schon mal bei kaufmännischen/ verwaltenden Berufen auf. Fragen aus Geographie, Literatur, Kunst, Musik, Sport, können dagegen wieder alle treffen.
Typische Fragen:
Welcher Stoff sorgt dafür, dass ein Rasen grün ist?
Aus welchem Werk stammt das Zitat „Die Geister, die ich rief ... “


Leistungs- und Konzentrationstest

Kandidaten müssen unter Zeitdruck Figuren oder Grafiken nach bestimmten Merkmalen sortieren oder aus sehr ähnlich aussehenden Buchstabenfolgen und Zeichnungen unpassende herausfinden.


Intelligenztest

So genannte "Intelligenztests" dienen meist einer Überprüfung des logischen Denkvermögens bzw. der Abstraktionsfähigkeit, der Merkfähigkeit, des räumlichen und technischen Vorstellungsvermögens, der Konzentrationsfähigkeit, der Belastbarkeit und Ausdauer.
Hier werden mit genormten Aufgabenstellungen entweder der allgemeine Intelligenzgrad (nach der jeweiligen Definition) oder spezielle Komponenten der Intelligenz erfasst.


Persönlichkeitstests

Mit diesen Tests versuchen die Ausbildungsbetriebe sich einen Eindruck Deines Charakters, Deiner Persönlichkeit, emotionaler Stabilität, Kontaktfähigkeit, Leistungsbereitschaft und Geschlechtsidentität zu verschaffen. Auch wenn solche mitunter "selbstgestrickten" Tests eher fragwürdig sind - entziehen kann man sich ihnen kaum. Die Bandbreite der Aufgaben ist wiederum groß. Relativ oft verwendet werden Multiple-choice-Fragen (Ankreuzfragen) und Bildtests, in denen Du bestimmst, welche der gezeigten Bilder Dir am besten oder auch gar nicht gefallen. Vorbereiten kann man sich hier nur schwer. Fest steht jedoch, dass man mit einem Persönlichkeitstest herauszufinden möchte, ob Du dem Idealbild eines Azubis - immer freundlich, immer fleißig, immer ehrlich - entsprichst.


Gedächtnistest

Der Prüfling muss sich 20 bis 30 Wörter merken, die zum Beispiel aus fünf Sachgruppen stammen (Berufe, Städte, Sportarten ...). Später werden ihm die Anfangsbuchstaben vorgegeben. Er sollte sich an das gelernte Wort und die dazugehörige Kategorie erinnern.


Aufsätze schreiben

Bearbeitungszeit: 30 bis 60 Minuten.
Beliebte Themen: „Ist Arbeitslosigkeit selbst verschuldet?“
„Soll die Regierung in das freie Spiel der Kräfte in der Wirtschaft eingreifen?“ Solche Themen zielen auf den politischen Hintergrund des Bewerbers.


Personalfragebögen

Bewerber müssen sie meist vorab ausfüllen. Neben Fragen zur persönlichen und beruflichen Vergangenheit können sie auch Fragen zur Persönlichkeit enthalten.


Biografische Fragebögen

Ähnlich wie Personalfragebögen, aber stärker berufsbezogen. Es wird nach dem persönlichen Verhalten in vergangenen beruflichen Situationen und dem Verhalten in fiktiven Konfliktsituationen gefragt.


Assessment Center

Assessment (engl.) bedeutet so viel wie „Feststellung“, „Abschätzung“, „Bewertung“. Das Assessment Center, manchmal auch Auswahltag oder Personalentwicklungs-Seminar genannt, ist eine Kombination aus verschiedenen Tests, Planspielen und Gesprächen. Vertreter des Unternehmens testen und begutachten eine Gruppe von Bewerbern ein bis fünf Tage lang – in Gruppen und Einzelübungen. Je nachdem, welche Qualifikationen die Firma verlangt und von wem sie ihre Tests anfertigen lässt, können AC sehr unterschiedlich sein. Ein Einzel-Assessment entspricht im Prinzip dem Assessment Center, aber jeder Kandidat wird einzeln getestet. Aus Diskretionsgründen meist bei Führungskräften eingesetzt. Dauer: in der Regel nur ein Tag.


3. Was erwartet mich bei einem Einstellungstest?


Hier findest Du einige Beispiele für mögliche Bewerbungstests:


4. Wie bereite ich mich auf einem Einstellungstest vor?

Wie Bewerber trainieren können:


Gehirnzellen aktivieren:

Auf keinen Fall schaden kann es, vorher noch Kopfrechnen zu üben und die Rechtschreibung zu trainieren. Wer mit einem Bewerbungsmarathon rechnet, kann früh genug mit der „Nachhilfe“ beginnen. Übungen, die die Konzentrationsfähigkeit fördern, bringen jedoch auch kurzfristig Erfolg.

Wie ein Personalchef denken:

Versuchen, sich in die Lage des Personalchefs zu versetzen und herauszufinden, was er vom idealen Mitarbeiter erwartet. Es hilft, das „Psychogramm des idealen deutschen Arbeitnehmers“ zu kennen – aber, wer sich allzu sehr verstellt, fliegt leicht auf.

Die Zielfirma befragen:

Personalberater empfehlen, in der Personalabteilung der Firma anzurufen und unaufdringlich nach dem Ablauf des Bewerbungsverfahrens zu fragen. Manche Unternehmen verschicken Testbögen und Material zum Einlesen.

Tests durchprobieren:

Auch wenn die Tests bei jeder Firma anders sind, gibt es doch ein paar Typen von Aufgaben und Fragen, die immer wiederkehren.

Literatur durcharbeiten:

Immer mehr Verlage bieten Material an, um sich für Psychotests fit zu machen.Auch im Internet finden sich heutzutage zahlreiche Hilfen.

Einen Probelauf starten:

Die beste Vorbereitung für ein Assessment Center ist natürlich, mal eines mitzumachen. Sich bei einer Firma bewerben, die nicht zu den Wunsch-Arbeitgebern gehört, den AC mitmachen, aus den Fehlern lernen und es beim nächsten Mal, wenn´s ernst wird, besser machen.

Den Auftritt inszenieren:

Wer die ersten Hürden geschafft hat und zur Endausscheidung dem künftigen Chef gegenübersteht, sollte gut vorbereitet sein.

Gut ausgeschlafen erscheinen:

Bei Leistungs- und Intelligenztests entscheidet vor allem Schnelligkeit. Daher vorher bloß kein Glas Sekt zur Beruhigung trinken. Schon ein Schluck Alkohol verlangsamt das Denken.



5. Wie verhalte ich mich während des Tests um Fehler zu vermeiden?


Mach Dich nicht vorher schon unnötig nervös. Nach guter Vorbereitung und den folgenden Tipps während des Tests wird es schon nicht zu schlimm.

Sei pünktlich. Deshalb ruhig schon etwas früher losgehen, damit Parkplatzsuche oder Verspätung bei öffentlichen Verkehrsmitteln nicht die Testteilnahme verhindern.
Lies jede Aufgabe in Ruhe durch und beachte genau die Anweisungen im Test; wenn einzelne Aufgaben erklärt werden, solltest Du besonders aufmerksam sein.
Nutze die Chance und sieh Dir die Beispielaufgaben gründlich an, dabei läßt sich das Lösungsprinzip erkennen.
Wenn Du etwas nicht verstehst, bitte um eine Erklärung.
Lasse Dich nicht ablenken und fange sofort an.
Sei sorgfältig und möglichst schnell.
Nach Möglichkeit solltest Du die Aufgaben der Reihe nach bearbeiten,da sie oft fortlaufend schwieriger werden.
Wenn Du eine Aufgabe nicht sofort lösen kannst, halte Dich nicht auf. Das kostet nur Zeit, im Notfall ist Raten besser, als gar nichts anzukreuzen.
Erst wenn Du am Ende noch Zeit hast, solltest Du ungelöste Aufgaben noch einmal ansehen. Aber keine Panik, wenn Du das nicht schaffst. Meistens ist das Absicht und die Zeitvorgaben sind so gesetzt, daß nicht alle Aufgaben zu schaffen sind.


Beispieltest


Hier noch mal ein ein selbstentworfener Einstellungstest:


1. Wie viele neue Bundesländer hat die BRD am 3. Oktober 1990 hinzubekommen?
a) 3
b) 4
c) 5
d) 6
e) 7


2. Wann wurde die Bundesrepublik Deutschland gegründet?
a) 1933
b) 1939
c) 1945
d) 1949
e) 1950


3. Was ist Orthographie?
a) Landvermessung
b) Vogelkunde
c) Rechtschreibung
d) Satzbau
e) Stadtphoto


4. Was ist Eruption?
a) Wutanfall
b) Vulkanausbruch
c) Bodenabtragung
d) Mondgestein
e) Blutsturz


5. Wer ist am größten?
Fritz ist größer als Hans. Hans ist größer als Dieter, aber kleiner als Karl. Karl ist größer als Fritz.
a) Fritz
b) Hans
c) Dieter
d) Karl
e) alle gleich groß


6. Welche Zahl gehört nicht in die Reihe?
31 27 24 22 20
a) 31
b) 27
c) 24
d) 22
e) 20


Lösungen

Quellenangaben


www.berufswahl-tipps.de/einstellungstest.html
www.metier2000.de/testtrainer.html
www.einstellungstest.com



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2.d
3.c
4.b
5.d
6.e
© Friederike Wachs & Claudia Bachmann